Kein 1.-Klasse-GA mehr für Politiker

Während sich viele Pendler über die erneute Preiserhöhung ärgern, müssen Parlamentarier, SBB-Kader und gewisse Bundesangestellte keine Rechnung begleichen. Sie erhalten die begehrte Karte zum Gehalt dazu.

Geht es nach dem St. Galler SVP-Nationalrat Lukas Reimann, soll damit Schluss sein: In einer Motion fordert er, dass künftig nur noch Generalabos der zweiten Klasse vergütet werden. Will jemand doch «in der Luxusklasse reisen», soll er den Aufpreis selber zahlen. Reimann argumentiert, Parlamentarier und Bundesangestellte müssten der Bevölkerung angesichts des jüngsten SBB-Preisaufschlags signalisieren, dass sie gewillt seien, «selbst einen Beitrag zur Einhaltung des Bundesbudgets zu leisten».

Allein mit einem Klassenwechsel aller Parlamentarier liessen sich die Kosten jährlich um 600’000 Franken reduzieren, rechnet der Jurist vor. «Insgesamt können Millionen eingespart werden.» Der Schritt wäre auch der «Volksnähe von Politikern, der SBB-Chefetage und der Bundesverwaltung» zuträglich, ist Reimann überzeugt.

Edith Graf-Litscher, SP-Nationalrätin und ehemalige SBB-Angestellte, schmunzelt über Reimanns Vorschlag: «Das ist eine Pseudo-Sparmassnahme, die mich nun wirklich nicht überzeugt.» Während die finanziellen Auswirkungen vernachlässigbar seien, schüfe die Umstellung neue Probleme. «In der zweiten Klasse sind die Sitzplätze ohnehin schon stärker belegt – es wäre kontraproduktiv, sie noch mehr zu belasten.»

Was ich dazu denke:
Ich finde man sollte das GA ganz streichen, was dann alleine bei den Parlamentarier schon eine Sparmassnahme von mehr als einer Million Franken pro Jahr bedeuten würde. Ein Politiker welche für das Volk da sein möchte, sollte nun wirklich nicht auf deren Kosten reisen, vor allem nicht, wenn über sonst gespart werden soll. Der Lohn muss dies von sich aus abgelten. Jeder Pendler muss schliesslich die Kosten für die Fahrt zum Arbeitsplatz auch selber bezahlen.

Frau Graf-Litscher kommt wie der Grossteil der Politiker mit völlig falschen Argumenten daher. Auch wenn durch diese Massnahme nur eine halbe Million Franken eingespart werden kann, wird dennoch etwas eingespart. Es gibt sicherlich genügend solche Sparmassnahmen, welche dann schlussendlich einen grossen Spareffekt bewirken. Doch gewisse Politiker sparen lieber beim Volk als bei sich selber.
Das fadenscheinige Argument, die Sitzplätze in der zweiten Klasse seien ohnehin schon stark belegt, zeigt doch genau, dass man sich vom Volk abheben möchte und ja nicht auf den Zusatzluxus verzichten möchte. Zudem wer nicht darauf verzichten möchte, kann ja noch immer das Upgrade auf die erste Klasse aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen. Sowieso ergeht es Tausenden von Pendlern tagtäglich genauso, sie müssen entweder im Zug stehen oder mühsam einen Sitzplatz suchen. Ich denke den Politikern würde dies ebenfalls gut tun, so würden sie selbst erleben, wie es dem Volk ergeht. So würden sie dann doch mal den Lohn und die Boni bei den SBB senken und stattdessen in die Infrastruktur und der Senkung der Preise investieren.

PS: Danke Lukas Reimann, endlich mal ein Politiker der den Rotstift auch bei sich selber ansetzt.

 

Quelle: 20min

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